Sachverständiger für die Heizung: Aufgaben, Einsätze und Kosten

Wohlige Wärme in alle Räume liefern und dabei möglichst wenig Energie verbrauchen: So einfach wie die Aufgaben einer Heizung ist die Umsetzung längst nicht. In der Praxis kommt es immer wieder zu Fehlern in Planung und Ausführung, die kalte Räume oder zu hohe Heizkosten nach sich ziehen. Ein Sachverständiger für Heizungsanlagen hilft, diese zu finden. Der Experte weist Planern sowie Monteuren Fehler nach und hilft Verbrauchern dabei, Abhilfe zu schaffen.

Was einen guten Sachverständigen für die Heizung auszeichnet, wann der Experte zum Einsatz kommt und wie viel Gutachten für Wärmepumpe, Pelletheizung und Co. kosten, erklärt Gutachter-Gesellschaft.de im folgenden Ratgeber.

Heizungssachverstaendiger prueft Heizungsanlage im Keller eines Hauses

Die Themen im Überblick

Fehlerfinder und Problemlöser mit Know-how und viel Erfahrung

Fällt die Heizungsanlage aus, stehen Verbrauchern schnell die Schweißperlen auf der Stirn. Denn vor allem im Winter, wenn es draußen richtig kalt wird, bleibt die eigene Wohnung dann meist kalt. Während Probleme dieser Art bei 15 oder 20 Jahre alten Anlagen durchaus auftreten können, sollten sie bei neuen Systemen keine Rolle spielen. Zeigt sich ein anderes Bild, sind nicht selten Planungs-, Herstellungs- oder Ausführungsfehler der Grund. Wer diese vermutet und von Planern, Herstellern oder Fachfirmen allein gelassen wird, findet im Sachverständigen für die Heizung den richtigen Ansprechpartner. Die Experten verfügen selbst oft über einen Meister-Titel oder ein einschlägiges Studium sowie ein hohes Maß an Erfahrung. Diese nutzen sie, um im Rahmen von Prüfungen oder Gutachten Fehler aufzuspüren und zu erklären. Verbraucher bekommen damit die Möglichkeit, Nachbesserungsarbeiten oder sogar Schadenersatz zu verlangen.

Sachverständige für die Heizung leisten Erste Hilfe bei Versicherungsschäden

Sorgen eingefroren, geplatzte oder angebohrte Rohre für Wasserschäden? Haben Monteure Verbindungen nicht fest angezogen oder kam es durch die fehlerhaft eingebaute Heizung zum Brand? In all diesen Fällen übernehmen Versicherungen zumindest einen Teil des entstandenen Schadens. Voraussetzung ist das Gutachten eines Heizungs-Sachverständigen. Denn dieses dokumentiert den Schaden. Es liefert eine schlüssige sowie fundierte Begründung und enthält eine Kostenschätzung für nötige Reparatur- und Sanierungsarbeiten.

Neutrale sowie fachliche Unterstützung bei Bau- oder Sanierungsvorhaben

Wer ein Haus neu baut oder ein Bestehendes saniert, muss viele Entscheidungen treffen, Handwerker beauftragen und Arbeiten abnehmen. Wer hier unsicher ist und kein Risiko eingehen möchte, kann Sachverständige für Heizungstechnik von Beginn an in das Projekt einbeziehen. Die Experten unterstützen Bauherren und Sanierer dabei neutral mit ihrem Wissen. Sie prüfen die Planung, kontrollieren die Angebote und stellen fest, ob alle Arbeiten fachlich und technisch einwandfrei ausgeführt werden.

Aufgaben und Leistung der Sachverständigen für die Heizungstechnik

Gutachter und Sachverständige für Heizungsanlagen sind in einem großen Bereich aktiv. Sie haben ein umfangreiches Beratungsangebot, erstellen Schwachstellenanalysen und fundierte Gutachten. Auch Spezialprüfungen, die besondere Fachkenntnis erfordern, bieten viele Heizungs-Gutachter an. Einen detaillierten Überblick über typische Leistungen gibt die folgende Tabelle.

BereichLeistung der Heizungs-Sachverständigen
BeratungIndividuelle Beratung mit Sachverstand und Erfahrung in folgenden Bereichen:

  • aktueller Stand der Technik
  • anerkannte Regeln der Technik
  • aktuelle Austausch- und Nachrüstpflichten
  • Verhalten und Möglichkeiten im Streitfall
  • Möglichkeiten der Energieeinsparung
  • Einbindung regenerativer Energien
  • Anforderungen an Wartungsintervalle
  • erforderliche Brandschutzmaßnahmen
  • Verhalten bei Legionellen in der Anlage
  • Lösungen zur Legionellen Prophylaxe
  • Kaufberatung in puncto Anlagentechnik im Bestand

Kosten der Heizung bei Bau und Sanierung Darüber hinaus bieten Heizungssachverständige ihre Hilfe auch im Bereich der Bauüberwachung und der begleitenden Qualitätskontrolle an.

GutachtenIm Bereich Heizungsgutachten bieten Sachverständige folgende Leistungen:

  • Bestandsaufnahme und Beweissicherung
  • Planungs- und Ausführungsfehler bewerten
  • Schäden prüfen und Ursachen ermitteln
  • Lösungen für individuelle Probleme erarbeiten
  • Privat-, Gerichts- und Schiedsgutachten erstellen
  • geleistete und geschuldete Arbeit abgleichen
  • Gewährleistungsansprüche durchsetzen
  • Bau- und Sanierungskosten zusammenstellen
  • Funktionsprüfung und technische Abnahmen
Zu den Leistungen der Heizungs-Gutachter gehört dabei auch die Beweissicherung sowie die Erstellung von gutachterlichen Stellungnahmen und Gutachten nach:

  • allgemeinen Haftpflicht-/Versicherungsschäden
  • Rohrbruch bzw. Wasserschaden im Haus
  • Ausführungsfehlern in Heizungsanlagen
SonderprüfungenSachverständige für die Heizung führen auch gesetzlich geforderte Prüfungen durch, wenn besondere Kenntnisse oder Zertifizierungen nötig sind. Ein Beispiel ist die Öltank-Prüfung. Die Angebote hängen im Allgemeinen von den Ausbildungs- und Weiterbildungsschwerpunkten der Heizungs-Gutachter ab.

Zu den Hauptaufgaben der Sachverständigen für Heizungen zählen Gutachten für Versicherungsschäden und Nachweise für Ausführungsfehler. Vor allem Letztere lassen sich von Laien oft nicht erkennen, definieren oder gar einem Verantwortlichen zuweisen.

Auftraggeber der Heizungs-Gutachter kommen aus verschiedensten Bereichen

Einen Sachverständigen für die Heizung beauftragen kann grundsätzlich jeder. So nehmen folgende Gruppen die Leistungen der Experten immer wieder in Anspruch:

  • öffentliche sowie private Bauherren und Sanierer
  • Betreiber und Eigentümer von Gewerbe-/ Industrieanlagen
  • Banken
  • Gerichte
  • Immobilienmakler
  • Investoren
  • Rechtsanwälte
  • Versicherungen

Praxisfälle für die Beauftragung der Sachverständigen für die Heizung

Heizungsanlagen sind komplexe Systeme, deren Planung, Installation und Einstellung fundiertes Wissen voraussetzt. Kommt es in einem Bereich zu Heizungsfehlern, drohen im besten Fall höhere Heizkosten.

Schlimmer sind hingegen Ausfälle im Winter oder Wasserschäden, die bei nicht fest angezogenen Verbindungen manchmal unbemerkt eintreten.

In den folgenden Abschnitten zeigen wir allgemeine und technikspezifische Heizungsfehler, die in der Praxis immer wieder dazu führen, dass Verbraucher oder Betreiber einen Heizungs-Sachverständigen beauftragen.

Moderne Gasheizung mit offenem Steuerungsfeld zur Enstoerung eines Heizungsfehlers im Heizungskeller

Heizungsfehler mit einem Sachverständigen für Heizungen nachweisen

Damit eine Heizungsanlage energiesparend und zufriedenstellend funktioniert, sind zahlreiche Punkte zu beachten. Unabhängig von der Heizungsart finden sich entsprechende Vorgaben in Normen, Verordnungen und Gesetzen, die den anerkannten Stand der Technik darstellen. Missachten Planer und Handwerker diese Vorgaben, sind Heizungsfehler die Folge. Ein Sachverständiger für die Heizung hilft, diese Fehler zu erkennen, den Verursacher festzustellen und mögliche Lösungen sowie deren Kosten zu definieren. Systemübergreifend sind dabei folgende Heizungsfehler besonders häufig:

  • Rohr nach Dämmung im Dachgeschoss eingefroren: Wer das Dachgeschoss dämmt oder eine Innendämmung an der Hauswand anbringen lässt, sollte auf wasserführende Rohre achten. Denn diese rutschen damit in den kalten Bereich. Sie können im Winter zufrieren und Wasserschäden verursachen. Sachverständige für die Heizung prüfen, ob das Phänomen Grund für einen Heizungsfehler ist.
  • Wasserschaden durch undichte Verbindungen: Steigende Auftragszahlen führen in vielen Betrieben zu einem steigenden Arbeitspensum. Leidet die Ausführungsqualität darunter, vergessen Monteure Verbindungen dicht anzuziehen und Wasser tropft kaum spürbar heraus. Nach einigen Wochen oder Monaten kann daraus ein schwerwiegender Wasserschaden entstehen. Heizungsgutachter identifizieren das Problem und weisen es im Rahmen ihres Gutachtens einem Verursacher zu.
  • Zu geringe Heizleistung durch falsche Auslegung: Die Heizung läuft, aber das Haus bleibt im tiefsten Winter kalt? Liegt dieser Heizungsfehler vor, handelt es sich unter Umständen um eine fehlerhafte Planung. Dabei wurde die Heizlast zu gering bemessen oder der Wärmeerzeuger zu klein gewählt. Heizungssachverständige prüfen die Berechnungen und finden Verursacher heraus.
  • Falsche Einstellung von Heizung und Heizkurve: Auch die Einstellung der Heizungsanlage kann zu kalten Wohnräumen führen. Möglich sind allerdings auch überhöhte Heizkosten, wenn die Heizkurve zu hoch/steil eingestellt ist. Das Gute daran: Der Heizungsfehler lässt sich einfach nachweisen und ohne baulichen Aufwand beheben.
  • Nicht oder falsch ausgeführter hydraulischer Abgleich: Auf seinem Weg durch das Haus wählt Heizungswasser immer den Weg des geringsten Wiederstandes. Kommt es in einigen Räumen nicht an, wohingegen andere viel zu viel bekommen (Heizkörper kaum regelbar und lautes Rauschen), wurde der hydraulische Abgleich nicht oder nicht richtig ausgeführt. Sachverständige für die Heizung prüfen in dem Fall die Berechnungen und kontrollieren, ob die Voreinstellung an den Thermostatventilen und anderen Armaturen wie geplant (oder überhaupt) vorgenommen wurde.
  • An sonnigen Tagen schaltet sich die Heizung ab: Ist die Heizungsanlage mit einer witterungsgeführten Regelung ausgestattet, hängen Vorlauftemperatur und Heizleistung von den Bedingungen vor dem Haus ab. Eine falsche Außentemperatur gaukelt der Regelung dabei einen geringeren Wärmebedarf vor und die Anlage arbeitet mit reduzierter Leistung. Ursache für kalte Räume durch eine falsche Außentemperatur ist ein ungünstig angebrachter Außenfühler – entweder auf der Südseite des Gebäudes ohne Sonnenschutz oder in der Nähe eines Fensters/einer Wärmequelle. Heizungsgutachter finden den Fehler in der Regel zügig und helfen, Nachbesserungsarbeiten zu erwirken.
  • Knacken, Klopfen und Knarzen der Heizungsrohre: Lärm ist ein immer häufiger auftretendes Problem. In Heizungsanlagen entsteht er beispielsweise beim Aufheizen oder Abkühlen, wenn sich Rohre ausdehnen oder zusammenziehen. Heizungssachverständige prüfen in diesem Fall Rohrschellen und Leitungswege. Während erster die Geräusche ohne Dämmeinlage auf das Gebäude übertragen, führen auch Steine sowie Putzreste zwischen Rohren und Bauwerk zum gleichen Ergebnis.

Heizungsfehler bei Gas- und Ölheizungen erkennen und bewerten

Öl- und Gasheizungen sind weit verbreitet und lange erprobt. Dennoch kommt es auch hier immer wieder einmal zu Fehlern bei Planung und Installation. Typischerweise liegen diese im Bereich der Abgasführung, die nicht den Anforderungen der Feuerungsverordnung bzw. des Schornsteinfegers entspricht. Teilweise sind Brenner nicht richtig eingestellt oder Öltanks nicht mit den nötigen Sicherheitssystemen ausgestattet. Zu nennen ist dabei unter anderem das Antiheberventil, welches ein Auslaufen (Aushebern) bei bestimmten Installationsarten verhindern soll.

Sichtbar werden die Heizungsfehler bei Öl- und Gasheizanlagen häufig im Zuge der Abnahme oder dann, wenn die Heizkosten im Betrieb deutlich höher ausfallen als erwartet. Ist Letzteres der Fall, können Betreiber einen Gutachter für Heizungen beauftragen. Dieser prüft Planung so wie Ausführung, um den Heizungsfehler zu finden.

Erfahrene Wärmepumpen-Gutachter zur Fehlersuche beauftragen

Viele Experten sehen die Wärmepumpe als Heizung der Zukunft. Entsprechend häufig kommt die Technik bei Neu- oder Sanierungsvorhaben auch zum Einsatz.

In puncto Planung und Ausführung stellen die Anlagen dabei besondere Anforderungen an Experten. Werden diese nicht erfüllt, kann es passieren, dass eine Wärmepumpe falsch geplant, falsch eingebaut oder falsch eingestellt wird.

Die folgende Übersicht zeigt typische Probleme, die Sachverständige für die Heizung auf den Plan rufen:

Graue Waermepumpe mit Lueftung vor einem Haus neben Rasenflaeche
  • hohe Heizkosten der Wärmepumpe: Umweltfreundlich und günstig soll sie arbeiten – und dennoch klagen viele Hausbesitzer über zu hohe Heizkosten der Wärmepumpe. Grund dafür ist in der Regel die Tatsache, dass die Heizung nicht zum Haus passt oder falsch dimensioniert wurde. Sachverständige für Wärmepumpen wissen, dass hohe Vorlauftemperaturen die Kosten im Betrieb steigen lassen, da die Anlage dann mehr Strom benötigt. Der Fall ist das meist bei zu klein dimensionierten Heizkörpern, Gebäuden ohne Dämmung oder einer unpassenden Wärmequelle. Aber auch eine zu groß ausgelegte Wärmepumpe kann zu hohe Heizkosten verursachen.
  • Lärmbelästigung im Heizbetrieb: Luftwärmepumpen, vor allem zur Außenaufstellung oder in Split-Bauweise, rufen häufig Heizungs-Gutachter auf den Plan. Grund sind Belästigungen durch Lärm oder Vibrationen vom Heizgerät vor dem Haus. Sachverständige für die Heizung prüfen in diesem Fall die Aufstellung. Sie geben Tipps zur Abmilderung der Probleme und helfen dabei, den nachbarschaftlichen Frieden wieder herzustellen, der bei sehr lauten Geräten nicht selten in Gefahr ist.
  • Bau ohne entsprechende Genehmigung: Entscheiden sich Bauherren oder Sanierer für eine Sole- oder Wasserwärmepumpe, sind entsprechende Genehmigungen erforderlich. Während die Aufgabe eigentlich bei den Eigentümern liegt, bieten Fachfirmen häufig Unterstützung und Hilfe an. Erhältlich ist diese auch vom Wärmepumpen-Gutachter, der alle nötigen Informationen zusammenstellt und so für einen reibungslosen Ablauf sorgt. Wer die Genehmigungen zu spät beantragt und nicht bekommt, hat hohe Kosten für Planung und den eventuell bereits erledigten Bau zu tragen.
  • Fehlende Grundwasseruntersuchung: Wärmepumpen-Gutachter oder Fachbetriebe kümmern sich bei Wasserwärmepumpen auch um die Kontrolle des Grundwassers. Dieses muss eine entsprechende Qualität aufweisen und in ausreichender Menge vorhanden sein, damit die Heizung richtig funktioniert. Ist das nicht der Fall, drohen über kurz oder lang Schäden am Wärmeübertrager, die zum Ausfall der Technik führen können. Sachverständige für die Heizung kommen dann zum Einsatz, um die Anlage auf Kosten der Erbauer reparieren oder austauschen zu lassen, wenn diese den Fehler verursacht haben.
  • Wärmepumpe falsch dimensioniert: Die Auslegung der Umweltheizung erfordert viel Erfahrung, da sowohl zu kleine als auch zu große Wärmeerzeuger keine zufriedenstellenden Ergebnisse liefern. Während Letztere wie bereits beschrieben zu überhöhten Heizkosten führen, bleibt das Haus kalt, wenn die Wärmepumpe zu klein ausgelegt ist. Stellen Hausbesitzer eines der Symptome fest, können sie einen Wärmepumpen-Gutachter zurate ziehen. Der Experte prüft die Planung und findet schnell heraus, ob die Anlage falsch dimensioniert oder falsch eingebaut wurde.
  • Wärmepumpe falsch eingestellt: Die falsche Einstellung der Heizkurve führt wie beschrieben dazu, dass die Anlage zu viel oder zu wenig Wärme abgibt. Vor allem im Bestand zeigt sich häufig ein weiteres Problem. Hier arbeiten Umweltheizungen mit Gas- oder Ölheizanlagen als Hybridheizung zusammen. Während die Wärmepumpe dabei in der Übergangszeit läuft, übernimmt die konventionelle Anlage im Winter, um hohe Heizkosten zu vermeiden und immer ausreichend Leistung bereitzustellen. Wann die Anlage auf den zweiten Wärmeerzeuger umschaltet, entscheidet der Bivalenzpunkt, der sich an der Regelung einstellen lässt. Ist dieser zu niedrig (Regelung schaltet bei sehr geringen Außentemperaturen auf die Zusatzheizung um), steigen die Heizkosten an. Ein zu hoher Bivalenzpunkt (schon bei milden Außentemperaturen übernimmt die Zusatzheizung) nutzt das Potenzial der Wärmepumpe hingegen nicht aus und führt ebenfalls zu überhöhten Heizkosten.
  • Umweltheizung falsch angeschlossen: Fehlerquelle ist häufig auch der Anschluss der Wärmepumpe. Sind die elektrischen Leitungen nicht korrekt geklemmt, ist das Drehfeld falsch und der Verdichter läuft in die umgekehrte Richtung. Die falsche Drehrichtung führt dazu, dass die Anlage nicht funktioniert und sogar bleibende Schäden davon tragen kann. Geht die Heizung nach wenigen Jahren kaputt, prüft ein Sachverständiger die Heizung dahingehend. Weitere Anschlussfehler finden sich in einer fehlenden oder ungenügenden Isolierung von Wasserleitungen im Freien, die zu höheren Heizkosten oder sogar zum Einfrieren führen können.
  • Taubildung auf der Fußbodenheizung: Wer eine Wärmepumpe zum Kühlen nutzen möchte, sollte über eine Fußbodenheizung verfügen. Erfahrene Installateure wissen das und versuchen nicht, die Kühlfunktion über Heizkörper hinzubekommen. In der Praxis kommt es dennoch häufig zu Fehlern, die an feuchten Stellen auf dem Boden zu erkennen sind. Ist das der Fall, fehlt eine sogenannte Taupunktüberwachung. Die Wärmepumpe schickt zu kaltes Wasser in das Haus und Feuchtigkeit aus der Luft kondensiert am Boden. Während das Problem bei Fliesen mit einer hohen Verletzungsgefahr einhergeht, kann es sensible Materialien wie Teppich, Laminat oder Parkett mit der Zeit auch beschädigen.

In den genannten Fällen lohnen sich die Kosten für ein Gutachten zur Wärmepumpe häufig. Denn das verhilft im nächsten Schritt dazu, Nachbesserungsarbeiten oder sogar eine Entschädigung zu erwirken. Ein Beweis dafür liefert die Umfrage zur Fehlerhäufigkeit bei der Planung und Ausführung von Wärmepumpen vom Bauherren-Schutzbund e.V. und dem Institut für Bauforschung e.V.. Diese kam zu dem Schluss, dass es überwiegend an Planungs-, Ausführungs- und Einstellungsfehlern liegt, wenn Anlagen innerhalb der ersten zwei Jahre kaputt gehen.

Den Sachverständigen für Heizungen für Holzpellets zurate ziehen

Pelletheizungen arbeiten vollautomatisch mit einem nachwachsenden Brennstoff. Das funktioniert zumindest dann, wenn eine solche Heizung nicht falsch eingebaut wurde. Denn dann kommt es in der Praxis häufig zu Störungen und Ausfällen. Welche Fehler Sachverständige bei Pelletheizungen immer wieder feststellen, zeigt die folgende Übersicht:

  • Fördersystem nicht fachgerecht verlegt: Pelletheizanlagen arbeiten vollautomatisch. Damit das funktioniert, nutzen sie Schnecken (Schrauben) oder Saugsysteme, um Brennstoffe aus dem Vorratslager zum Kessel zu befördern. Entspricht die Verlegung der Fördersysteme nicht den Herstellervorgaben, kann es zu Beeinträchtigungen und Störungen kommen. Die Heizung bekommt dann keine Pellets und geht nicht an. Sachverständige für die Heizung prüfen dabei, in welchem Winkel Schnecken zum Kessel stehen, ob Schub- und Schüttböden richtig ausgeführt wurden oder ob die Saugleitungen von Saugsystemen zu lang sind.
  • Pelletlager zu klein dimensioniert: Neben verstopften Fördersystemen klagen viele Betreiber auch über zu kleine Vorratslager. Passen diese nicht zur Kesselleistung, müssen Hausbesitzer oder Anlagenbetreiber im Winter alle vier bis sechs Wochen neue Pellets ordern. Das ist zum Einen aufwendig, zum anderen auch mit erhöhten Kosten verbunden, da die Preise dann meist am höchsten sind und ein Beladen in Niedrigpreisphasen im Frühjahr oder im Sommer nicht möglich ist.
  • Pellets von schlechter Qualität: Wenn die Pelletanlage verstopft, liegt das nicht zwangsläufig am Installateur. Auch schlechte Pellets können den Fehler verursachen. Der Fall ist das beispielsweise dann, wenn die Holzpresslinge nicht gleichförmig oder stabil sind. Auch ein zu hoher Staubanteil führt zum gleichen Problem, was sich vom Gutachter für Pelletheizungen jedoch schnell erkennen und lösen lässt.
  • Verschlackung im Brennertopf: Kommt es zur Verschlackung im Brennertopf oder zu einem erhöhten Asche-Anfall, ist das ein Zeichen für zu wenig Sauerstoff. Ursachen sind unter Umständen falsch dimensionierte oder verschmutzte Schornsteine (zu geringer Zug), verschmutzte Luftansaugöffnungen, ungenügend gereinigte Öfen, schlechte Pellets oder falsch eingestellte Brenner. Ein Sachverständiger für die Heizung geht dem auf den Grund und hilft Verbrauchern und Betreibern dabei, Abhilfe zu schaffen.

Fehler bei Auslegung sowie Bau von BHKW und Brennstoffzelle

BHKWs sind stromerzeugende Heizungen, die eine individuelle Auslegung voraussetzen. Diese soll verhindern, dass die Anlagen falsch eingebunden werden und daher keine Laufzeiten erreichen. Letztere sind wichtig, um möglichst viel Strom zu produzieren und somit Einsparungen zu erwirtschaften.

Liegen die Laufzeiten weit unter dem erwarteten Maß, prüfen BHKW-Gutachter zunächst die Auslegung. Hat das Gerät eine zu hohe Heizleistung ist es in der Regel falsch dimensioniert und läuft nicht ausreichend lange. Das Gleiche gilt auch bei einer falschen Einbindung ins System, in dem das BHKW immer Vorrang haben sollte.
Ungünstig ist darüber hinaus die Kombination mit einer Solarthermieanlage, da diese einen großen Teil des Wärmebedarfs im Haus deckt. Das BHKW, welches nur Strom erzeugt, wenn es auch Wärme abgeben kann, läuft dadurch weniger. Der Ertrag sinkt und die Einsparungen bleiben aus.

Tritt eines der Probleme ein, prüfen BHKW-Gutachter die genannten Punkte. In vielen Fällen kommen sie dabei zu dem Schluss, dass eine falsche Planung vorliegt.

Probleme mit der Solarthermie finden, nachweisen und auflösen

Die Sonne sendet keine Rechnung. Diesen Umstand machen sich Bauherren und Sanierer mit einer Solaranlagen zunutze, um kostenfrei Wärme zu produzieren. In der Praxis kommt es aber auch hier immer wieder zu Fehlern, die einen Sachverständigen für die Heizung auf den Plan rufen. Die folgende Übersicht zeigt einige Beispiele:

  • verschmorte oder geschmolzene Rohrdämmung: Solarflüssigkeit strömt ständig zwischen Kollektoren und Wärmeübertrager im Haus hin und her, um Wärme vom Dach ins Haus zu transportieren. Eine Dämmung der Solarleitungen sorgt dabei für den nötigen Wärmeschutz und möglichst geringe Verluste. War die Isolierung bei der Abnahme noch vorhanden, stellen Betreiber nach kurzer Zeit im Betrieb manchmal fest, dass die Rohrdämmung geschmolzen ist. Grund dafür ist das falsche Material, welches die hohen Temperaturen an der Solarleitung nicht aushält. Die Dämmung schmilzt dadurch und führt zu höheren Wärmeverlusten. Sachverständige für die Heizung erkennen das Problem schnell und weisen Verantwortlichen den Fehler somit sicher nach.
  • flach verlegte Vakuumröhrenkollektoren: Vakuumflachkollektoren mit Heat-Pipe nutzen eine ganz besondere Technik, um Wärme effizient und nahezu verlustfrei zu gewinnen. Dazu besitzen sie Röhren, die in einer Glashülle mit einem annähernden Vakuum sitzt. Die innere Röhre, die sogenannte Heat-Pipe, ist dabei mit einem Medium gefüllt, das beim Erhitzen verdampft. Der entstehende Dampf steigt auf und überträgt Wärme an einem Wärmeübertrager auf die Solarflüssigkeit im Sammler. Das Medium kondensiert dabei. Es läuft zurück zum Boden der Röhre und der Vorgang beginnt von vorn. Damit das funktioniert, ist allerdings ein Mindest-Neigungswinkel zu beachten. Werden Vakuumröhrenkollektoren mit Heat-pipe flach verlegt, erbringen sie hingegen deutlich weniger Leistung.
  • Komponenten nicht aufeinander abgestimmt: Auch bei Solarthermieanlagen kommt es auf eine individuelle und aufeinander abgestimmte Planung aller Komponenten an. Ist der Speicher beispielsweise zu klein für die Kollektoren, nimmt er im Sommer nicht ausreichend Wärme auf. Das führt zu einem Anstieg der Systemtemperaturen und zum Auskochen/Ausdampfen der Anlage. Passiert das sehr oft, kann die Solarflüssigkeit cracken. Sie verändert dann ihre Eigenschaften, es kann zu Ablagerungen und auch zu Einbußen im Ertrag kommen. Gutachter für Heizungs- und Solaranlagen erkennen das meist an der Farbe der Solarflüssigkeit, die deutlich dunkler als normal ist. Sie prüfen daraufhin Planung sowie Ausführung und unterstützen Betreiber mit einem Gutachten dabei, Nachbesserung oder Entschädigung zu erwirken.
  • Falsche Ausrichtung der Solarthermieanlage: Liegt der Ertrag einer Solarthermieanlage deutlich unter den Erwartungen, kann die falsche Ausrichtung und Positionierung der Grund sein. Zeigen die Anlagen nach Osten oder Westen, sind unter Umständen bereits Einbußen von 10 bis 20 Prozent möglich. Noch weniger Wärme kommt ins Haus, wenn das Dach lange Zeit im Jahr durch Bäume, Berge oder Häuser verschattet ist.
  • Kollektoren kühlen den Speicher aus: Klagen Hausbesitzer trotz Solarthermieanlage über hohe oder sogar steigende Heizkosten? Dann kann das an einer falschen Ausführung liegen. Das warme Wasser aus dem Speicher strömt dabei durch Dichteunterschiede zu den Kollektoren auf dem Dach, wenn die Temperatur dort niedriger ist. Die Solarkollektoren geben Wärme nach außen ab und kühlen die Anlage auf diese Weise aus. Im Extremfall versucht die Zusatzheizung diesen Umstand auszugleichen, was zu steigenden Heizkosten führt. Problem ist ein fehlender oder falsch eingebauter Rückflussverhinderer, den Sachverständige für die Heizung auf eine falsche Ausführung zurückführen können.

Sachverständige und Gutachter für Heizungen: Kosten im Überblick

Wie viel der Sachverständige für die Heizung kosten kann, hängt vom regionalen Preisgefüge und vom Auftragsumfang ab. Individuelle Beratungsgespräche rechnen die Gutachter meist mit einem Stundensatz von 75 bis 200 Euro ab. Für das Feststellen sowie Bewerten von Baumängeln fallen üblicherweise Kosten von 500 bis 1.000 Euro an und ausführliche Heizungs-Gutachten schlagen im Ein- und Zweifamilienhaus mit 750 bis 2.000 Euro zu Buche.

Während sich die Angaben als Richtwerte verstehen, ist eine zuverlässige Preis-Auskunft der Heizungs-Sachverständigen nur mit einem individuellen Angebot möglich.

Einen qualifizierten Heizungs-Gutachter finden: Diese Tipps helfen

Kam es zu einem Wasserschaden an der Heizung oder vermuten Verbraucher sowie Anlagenbetreiber einen Planungs-/Ausführungsfehler, helfen Heizungs-Sachverständige. Qualifizierte Experten sind dabei anhand folgender Kriterien zu erkennen:

  • Anerkennung und Auszeichnung: Grundsätzlich kann jeder als Sachverständiger oder Gutachter für Heizungsanlagen auftreten. Aus diesem Grund spielt die Anerkennung eine wichtige Rolle. Stammt Letztere beispielsweise von einem einschlägigen Verein oder Verband, setzt das eine gewisse Qualität voraus. Gleiches gilt für zertifizierte sowie öffentlich bestellte und vereidigte Sachverständige. Letztere sind zurate zu ziehen, wenn es um Heizungs-Gutachten für Gerichte geht.
  • Ausbildung und Erfahrung: Verfügt der Gutachter für Heizungsanlagen über eine einschlägige Berufserfahrung, einen Meister-Titel in seinem Gewerk oder über ein fachliches Studium? Genauso wie entsprechende Weiterbildungen und bereits gesammelte Erfahrungen steht das für ein hohes Maß an Qualität.
  • Empfehlung und Erfahrungsberichte: Wie in jedem Bereich sollten Auftraggeber auch Erfahrungsberichte anderer Kunden beachten, wenn sie einen Heizungs-Sachverständigen finden und beauftragen wollen. Diese geben Aufschluss über Kosten, Arbeitsweise und nicht zuletzt auch über die Qualität der Beratung.

Wer diese Punkte berücksichtigt, kann einen Sachverständigen für Heizungsanlagen finden, der Auftraggeber in allen Belangen fachgerecht und fundiert unterstützt. Auch wenn die Experten keine Partei ergreifen und neutral handeln, ist das wichtig, wenn es um Versicherungsschäden oder Entschädigungsleistungen geht.

FAQ: Häufige gestellte Fragen zum Sachverständigen für die Heizung

Was ist ein Heizungssachverständiger und welche Aufgaben hat er?

Gutachter und Sachverständige (beide Begriffe bezeichnen den gleichen Beruf), sind Fachexperten mit besonders großem Wissen in mindestens einem Bereich. Sie kennen sich als Wärmepumpen-Gutachter mit der Umweltheizung aus oder wissen, worauf es bei BHKWs ankommt. Zu den Aufgaben gehören unter anderem Beratung, Planungskontrolle, Bauüberwachung, Fehlersuche und Kostenschätzung.

Wann sollte ich einen Heizungs-Sachverständigen beauftragen?

Zu beauftragen sind die Experten von Banken, Bauherren, Sanieren, Investoren und anderen Parteien, wenn es um den Einbau einer neuen Heizung geht (Bau-/Sanierungsbegleitung), Heizungsfehler nachzuweisen oder Versicherungsschäden zu regulieren sind. Im letztgenannten Fall prüfen die Fachexperten Ursachen und Kosten für nötige Reparatur- oder Sanierungsarbeiten.

Wie viel kann ein Gutachter für Heizungsanlagen kosten?

Mit Stundensätzen von 75 bis etwa 200 Euro hängen die Gutachter-Kosten bei der Heizung sehr stark vom regionalen Preisgefüge und vom Auftragsumfang ab. Aufschluss gibt daher nur das individuelle Angebot eines Heizungsgutachters.

Welche Kriterien sprechen für erfahrene Heizungsgutachter?

Ein qualifizierter Sachverständiger für die Heizung ist an einer einschlägigen Berufsausbildung samt Berufserfahrung zu erkennen. Außerdem sind Zertifikate, Verbandsanerkennungen oder öffentliche Bestellungen und Vereidigungen Kennzeichen für qualifizierte Experten. Auftraggeber sollten darüber hinaus auf Referenzen und Erfahrungsberichte anderer achten – am besten sind jedoch persönliche Empfehlungen.

Wie helfen Gutachter und Sachverständige bei Heizungsfehlern?

Fällt die neue Heizung ständig aus? Tropft die Heizung oder werden Häuser/Anlagen nicht warm? In diesen Fällen prüfen Sachverständige, ob an der Heizung ein Fehler vorliegt. Sie stellen fest, ob es sich um Planungs- oder Ausführungsfehler handelt und helfen mit Gutachten und Stellungnahmen dabei, Nachbesserungsarbeiten oder sogar Entschädigungen zu erwirken.

Author: Marc Bode

Marc Bode

Marc ist Geschäftsführer bei der Gutachter-Gesellschaft. Er ist ein IT Experte und kennt sich sehr gut in allen digitalen und technischen Bereichen aus.